Westliche Hakennasennattern (Heterodon nasicus)

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Datenblatt:


Allgemeines:

Hakennasennattern genießen eine hohe Nachfrage in der Terraristik. Sie stammen aus Nordamerika und Mexico, werden 50-90cm lang und haben eine Lebenserwartung von bis zu 20 Jahren. Sie sind tagaktiv und halten sich durchgehen auf dem Boden, oder vergraben im Boden auf. Sie besitzen Giftzähne welche hinten im Gaumenbereich gelegen sind und injizieren ihr Gift durch Kauen, wodurch es in die Wunde hineinmassiert wird. Dieses ist für den Menschen ungefährlich, außer es treten Allergien auf, da es dem Bienen- oder Wespengift ähnelt.


Vergesellschaftung:

Hakennasennattern sind in der Regel Einzelgänger. Sie sind aber untereinander meist gut verträglich und können auch in Gruppen gehalten werden. Die Einzelhaltung ist aber am stressfreiesten für das Tier. Eine Vergesellschaftung mit Tieren anderer Arten ist aus gesundheitlichen, aber auch aus Verhaltensgründen abzulehnen.


Terrarium:

Für ein adultes Tier sollte das Terrarium mindestens die Maße 90x60x60 cm messen. Versteckmöglichkeiten sind anzubieten, eine Häutungshilfe und eine Bademöglichkeit in Form einer flachen Wasserschale, in welche das gesamte Tier passen muss. Als Bodengrund eignet sich Kokoserde oder Torf, Schlangensubstrat ist unserer Meinung nach besser und leichter zu reinigen.  Außerdem graben Hakennasennattern gerne Gänge, deswegen sollte der Bodengrund im gesamten Terrarium über eine ausreichende Dicke verfügen. Von Dekopflanzen wird abgeraten, da sie ausgegraben werden.
Bei einer Haltung in einem in einem Rack System muss die Beckengröße an die Größe des Tieres angepasst werden. Vorteil dieser Methode ist die Hygiene, da man die Behälter viel gründlicher reinigen und desinfizieren kann als ein Terrarium. Sie müssen dennoch über genügend Raum verfügen und sie müssen genügend beheizt werden, damit man auf die Parameter kommt. Bei dieser Methode wird eine Gruppenhaltung ausgeschlossen.


Anforderungen an die Klimagestaltung:

Die Lufttemperatur sollte tagsüber 25 bis 30°C betragen, nachts unter 20°C. Lokale Sonnenplätze müssen bis zu 35°C warm sein. Die Luftfeuchtigkeit sollte bei 40-60% liegen. Dies ist vor allem während der Häutungsphasen wichtig. Alternativ bietet es sich an, eine so genannte Wetbox im Terrarium anzubieten. Die tägliche Beleuchtungsdauer sollte außerhalb der Winterruhe bei 10 bis 14 Stunden liegen.


Ernährung:

Hakennasennattern sind Fleischfresser und brauchen Futtertiere entsprechender Größe, wie z.B. Mäuse, Ratten, sie sind jedoch sehr wählerisch! Es kann in extremen Fällen passieren, dass die Schlangen sich am Fellmuster der angebotenen Maus stört und deswegen das Fressen für die gesamte Woche einstellt. In solchen Fällen muss man etwas tricksen: anderes Futter wie Lachs oder Hühnerherzen werden gerne genommen, oder das so genannte "Scenten", also das Futter mit einem anderen Geruch übertünchen, meist mit Lachs, Sardinen, Sardellen oder Thunfisch. Man muss sich aber keine Sorgen machen, wenn die Hakennasennatter über mehrere Wochen nicht frisst, man sollte ihr Gewicht  aber im Auge behalten, damit sie nicht zu viel Gewicht verliert.

Gewicht Schlange

Gewicht Futter

Häufigkeit

4-19g

Pinky 1-2g

1-2x pro Woche

20-44g

Pinky 2-4g

1-2x pro Woche

45-89g

Speckie 5-7g

1x pro Woche

90-124g

Speckie 8-10g

1x pro Woche

125-179g

Springer 10-14g

1x pro Woche

180-249g

Springer 15-20g

1-2x alle 2 Wochen

250g oder mehr

XL-Maus 20-30g

1x alle 2 Wochen


Da ihre Verdauung temperaturabhängig ist, muss die Umgebungstemperatur warm genug sein damit die Nahrung vollständig verdaut werden kann. Bei zu niedrigen Temperaturen kann es vorkommen, dass das Futter von der Schlange wieder hochgewürgt wird bzw. die Futteraufnahme ganz verweigert wird. Ist die Temperatur zu hoch, verwest das Futtertier schneller als es verdaut werden kann, was bei der Schlange zum Erbrechen führen kann. Schlangen sollten immer getrennt gefüttert werden, da es vorkommen kann, dass sich bei der Fütterung zwei Schlangen in dasselbe Futtertier verbeißen, was zu Verletzungen führen kann.


Winterruhe:

Während der Wintermonate sollte für ca. 3 Monate die Beleuchtungszeit auf 4 bis 6 Stunden pro Tag und die Umgebungstemperatur auf ca. 7 bis 10°C reduziert werden. Eine Fütterung sollte in dieser Zeit nicht stattfinden. Frisches Trinkwasser muss dennoch jederzeit zur Verfügung stehen.


Quarantäne:

Bevor Kornnattern vergesellschaftet werden, sollten sie 4 Wochen separiert von einander gehalten werden, um eventuelle Krankheiten nicht auf die anderen Tiere zu verbreiten.


Fortpflanzung:

Kornnattern sind eierlegend und die Weibchen legen je nach Größe und Alter zwischen 5 und 20 Eier. Die Paarung erfolgt in der Regel im Frühjahr, nachdem die Winterruhe beendet ist. Während der Paarung umschlingen die Männchen die Weibchen mit ihrem Körper und führen die Kloaken zusammen. Die Eiablage erfolgt etwa 4-6 Wochen nach der Paarung.
Kornnattern benötigen ein geeignetes Substrat zum Graben ihrer Nester. Als Substrat eignet sich zum Beispiel Sphagnummoos oder Kokoserde.
Die Inkubation der Eier dauert etwa 45-60 Tage, abhängig von der Temperatur. Die optimale Inkubationstemperatur liegt bei 26-29°C. Bei höheren Temperaturen schlüpfen die Jungtiere früher, bei niedrigeren Temperaturen später. Als erste Futtertiere eignen sich frisch geborene Mäuse. Die Jungtiere sollten einzeln gehalten werden, um Kannibalismus zu vermeiden.